Sonntag, 16. Januar 2011

Rezension: Schweigt still die Nacht von Brenna Yovanoff

Klappentext:

Die Wahrheit lautet schlicht: Man kann eine Stadt verstehen, man kann sie kennen, lieben und hassen zugleich. Man kann ihr grollen und es ändert sich nichts. Letzten Endes ist man doch nur ein Teil von ihr.

Mackie Doyles Geheimnis und das seiner Stadt sind untrennbar miteinander verbunden. Um sein Leben zu schützen, tut er gut daran, keine Aufmerksamkeit zu erregen. Doch als ein Kind verschwindet, muss Mackie sich entscheiden: Bricht er das Schweigen oder lässt er das Entsetzliche geschehen?





Inhalt:
In der Kleinstadt Gentry ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Alle sieben Jahre verschwindet ein Kind aus der Stadt und wird durch ein anderes Geschöpf ersetzt, das innerhalb kürzester Zeit verstirbt. Die Bewohner der Stadt haben sich bereits daran gewöhnt und benehmen sich mittlerweile so, als wäre das nichts besonderes mehr. Mackie Doyle ist eines dieser Kinder, nur hat er auf unerklärliche Weise seine Kindheit überlebt und lebt jetzt wie ein normaler Junge unter den  Menschen. Doch er versucht stets sein Geheimnis zu hüten. Ein paar Umstände erschweren ihm sein Dasein, zum Beispiel, dass er kein Blut riechen kann und auch kein Eisen verträgt. Doch Mackie hat sich an dieses Leben angepasst, genauso wie seine  neue Familie sich an ihn. Besonders zu seiner Schwester Emma pflegt er ein sehr gutes Verhältnis. Und die Tatsache, dass er an seiner Schule ein Freak ist und kaum Freunde besitzt, hat er mittlerweile auch schon akzeptiert - er kennt es eben nicht anders. Doch als Natalie, die Schwester seiner Schulkollegin Tate eines Tages auf dieselbe mysteriöse Weise verschwindet und kurz darauf das neue Kind, dass Natalie ersetzen sollte, stirbt, wird Mackie von seiner Vergangenheit eingeholt. Tate spürt, dass Mackie mehr weiß und drängt sich ihm auf, will mit ihm über alles reden und seine Hilfe. Als Mackies Gesundheitszustand sich dann auch noch rapide verschlechtert, dauert es nicht mehr lange, bis er sich in einer Welt voller Monster, Tod und Gefahren wiederfindet, und sich zu seinem Entsetzen herausstellt, dass genau das seine Welt sein soll. Als er dann auch noch erfährt, dass Tates Schwester noch am Leben ist, beginnt für ihn ein Wettlauf gegen die Zeit.

Rezension:
Schweigt still die Nacht beruht auf einer wunderbaren Idee der Autorin, nur hätte ich persönlich mir von der Umsetzung mehr erhofft. Das Leben des Mackie Doyle war für mich mehr als nur verwirrend. Ich habe lange gebraucht bis ich mich in der Geschichte zurecht gefunden habe, aber so richtig gefesselt hat sie mich leider bis zum Schluss nicht. Anfangs wird recht wenig erklärt und man kann nur selbst spekulieren und raten. Natürlich werden im Laufe der Geschichte einige Fragen aufgedeckt, nur ich persönlich wäre lieber etwas weniger lange in dieser Ungewissheit geblieben. Und leider muss ich auch sagen, dass für mich sogar noch einige Fragen offen geblieben sind bzw. die Autorin vieles durcheinander geworfen hat und ich manchmal nicht recht gewusst habe was nun richtig oder falsch war.

Der Protagonist Mackie ist ein komischer Kauz, mit dem ich leider auch nicht viel anfangen konnte. Er hat sich oft selbst widersprochen und ich konnte seine Gedankengänge oftmals absolut nicht nachvollziehen. Besonders seine "Beziehung" zu Tate fand ich etwas komisch. Auch die anderen Charaktere sind mir nicht glaubwürdig und auch nicht sympathisch erschienen. Einzig ein kleines Mädchen aus der "Monsterwelt", mit dem Namen Morrigan, konnte ich etwas ins Herz schließen.

Den Schreibstil der Autorin fand ich allerdings sehr angenehm und das Buch lässt sich auch schön und schnell lesen. Die Ideen sind wie bereits erwähnt sehr interessant und als dann die finsteren Wesen in Mackies Leben eine größere Rolle angenommen haben, wurde es auch etwas spannender. Dennoch muss ich zugeben, dass die Geschichte bereits stückchenweise aus meinem Gedächtnis zu verschwinden droht und das ist wiederum absolut kein Pluspunkt.

Im Großen und Ganzen ist Schweigt still die Nacht ein nettes und gruseliges Buch für Zwischendurch, aber leider auch nicht mehr. Aufgrund der originellen und neuen Idee, der teilweise spannenden Stellen, der gruseligen Atmosphäre und dem schönen Schreibstil der Autorin hat das Buch, auch wenn es einige Schwachstellen aufweist, trotzdem 3 Sterne verdient.  

Ich hoffe, dass Frau Yovanoff in ihrem nächsten Roman etwas mehr aus sich heraus kommt, ihren Charakteren mehr Leben einhaucht und sich ihr Talent richtig zu Nutze machen kann, denn Talent hat sie definitiv. Ich würde jedenfalls sicher noch einen Versuch wagen und ein neues Buch dieser Autorin auf keinen Fall ignorieren, da einiges an Potential und Einfallsreichtum durchaus vorhanden sind.

Produktinformationen:
Autor: Brenna Yovanoff
Titel: Schweigt still die Nacht
Originaltitel: The Replacement
Verlag: Script5 | Format: Hardcover
Seiten: 368 | ISBN: 978-3-8390-0127-1
Preis: 17,95 € [D] | 18,50 € [A]

3 Kommentare:

  1. Da bin ich ja mal gespannt, hoffe dieses Buch spätestens nächste Woche an meinem geburtstag in den Händen zu halten ;-) Will es schon so lange lesen.
    Und wie immer schöne Rezi ;-)

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  2. schöne rezension... nur schade, dass dir das buch nicht so gut gefallen hat wie gehofft!

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  3. Das Buchcover sieht toll aus!

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